Ich freue mich heute einen Artikel meines ersten Gastautoren unters Volk zu bringen – die liebe Nadja (–>Instagram) war so nett und hat meinen Blogpost “Euphorie in der Schwangerschaft – wo ist meine Portion?” gespiegelt – denn sie ist bereits Mama und hat natürlich eine andere Sichtweise, als ich.
Ich hoffe euch gefällt dieser Artikel so gut wie mir: Viel Freude damit!
Und natürlich einen ganz herzlichen Dank an Nadja, die sich die Zeit genommen hat, ihre Gedanken zu “Papier” zu bringen.
Euphorie in der Schwangerschaft – und wie sieht die Wirklichkeit aus?
Frau Brit suchte jemanden der ihr bei diesem Blogpost seine eigene Sichtweise schildert. Ich nahm meinen Mut zusammen und hoffe, dass es euch und ihr gefällt.
Ich bin Nadja, habe 2 Söhne (1 1/2 & 4 1/2 Jahre alt), bin Mitte 30 und lese Frau Brit seit einer gefühlten Ewigkeit und freue mich das sie wieder unter die Blogger gegangen ist und nun auch noch Mama wird.
Euphorie in der Schwangerschaft – und wie sieht die Wirklichkeit aus?
Nach zwei Schwangerschaften kann ich für mich sagen, dass die Liebe zum Kind permanent wächst. Die Euphorie wächst quasi mit den Wochen und die Vorfreude wird zum Ende hin unglaublich groß, gepaart mit einer Unruhe vor dem Neuen. Man stellt sich vor, wie die Zeit mit Baby wird – aber wie sich die 24h am Tag / 7 Tage die Woche, Liebe und Verantwortung anfühlen, kann man sich nicht vorstellen.
Je näher der Entbindungstermin rückt, umso größer wird dieses mulmige, aufgeregte Bauchgefühl.
Man hat seine Vorstellungen von der Zeit mit Baby, man liest/sieht viel über diverse Medien und im realen Leben; dies beeinflusst einen unterbewusst permanent.
Man stellt sich vor, wie man z.B. gemütlich seine Kinderwagenrunden dreht, entspannt mit Baby im Café sitzt oder wie man am Tag etwas Haushalt erledigt, während das Kind schläft oder auf der Spieldecke spielt. Dies sind nur ein paar ganz grobe Beispiele.
Aber dann kommt die Wirklichkeit ins Spiel.
Das Kind brüllt den Kinderwagen an und man rennt mit Schweißperlen auf der Stirn, mit brüllendem Kind im Wagen, durch die Straßen.
Autofahren kann ähnlich anstrengend sein.
In der Theorie denkt man natürlich: Ruhe bewahren, Ruhe ausstrahlen und mit der ganzen Liebe für das Kind wird es sich schon beruhigen.
Doch das ist die Theorie.
In der Wirklichkeit überkommt einen ziemlich schnell die blanke Panik, wenn das Baby weint und schreit – und man nicht helfen kann.
Am Ende des Tages blickt man auf die letzten Stunden zurück und stellt fest: bis auf Wickeln, Füttern und Baby beschäftigen nichts weiter gemacht zu haben.
Diese Tagesabläufe, diesen neuen Alltag kann man sich in der Schwangerschaft so nicht vorstellen.
Das soll nun nicht bedeuten, dass nach der Entbindung der blanke Horror ausbricht, aber die Wirklichkeit weicht halt manchmal von den Vorstellungen ab; mal mehr mal weniger.
Die Zeit mit dem Baby ist anstrengend und schön zugleich – und ich fand die Zeit wird schöner je größer und mobiler das Kind wird.
Eine Sache, die ich mir in der Schwangerschaft etwas anders vorgestellt habe, war das Stillen.
Niemand kann vor der Geburt abschätzen wie man sich danach fühlt.
Eine Geburt ist ein unglaublicher Kraftakt, man ist danach teilweise ganz schön k.o. und Stillen benötigt viel Kraft.
Ich merkte sehr schnell, dass mich dieses Thema sehr belastet.
Diese Selbstverständlichkeit des Anlegens war in der Realität nicht so selbstverständlich. Die Milch kommt nicht sofort auf Knopfdruck, das Baby hat aber Hunger und verliert nach und nach an Gewicht.
Das alles ist in Ordnung und normal; aber nur bis zu einem bestimmten Punkt. Dann wächst der Druck und auch die Angst die auf einem lastet.
Viele Frauen kämpfen um das Stillen und sind glücklich am Anfang nicht aufgegeben zu haben.
Alle Frauen die Stillen haben meinen Respekt!
Ein Thema mit viel Diskussionspotenzial, welches man sich während der Schwangerschaft definitiv anders vorstellt, als es dann in der Realität sein kann.
Bei diesem Thema sollte bitte jede Frau nur auf sich hören und das tun was ihr und dem Baby gut tut.
Es bleibt zu sagen: lebt die Euphorie aus.
Die Euphorie mit der man die Kinderzimmer einrichtet und Sachen kauft. Die Zeit in der man sich die Zukunft mit dem Baby vorstellt ist etwas Einmaliges in der Schwangerschaft, was man ausleben und genießen sollte.
Es spiegelt für mich ein Stück weit die Vorfreude und Liebe wieder.
Natürlich kauft man als Schwangere viele Sachen die man eventuell nicht benötigt – jede Mutter weiß das und schaut manchmal mit einem Augenzwinkern auf die Einkäufe werdender Eltern. Die kleinen Jeanshosen oder Kleider, die winzigen Söckchen, hübschen Oberteile … und erst die kleinen süßen Schuhe!
Das Angebot ist groß und jeder soll kaufen was er kaufen mag. Doch die meisten können bestätigen, dass man meist zu viel in den kleinen Größen hatte, die Kinder manche Teile kaum anhatten und das manche Sachen einfach irre unpraktisch waren.
Viele Babys finden nämlich das An- und Ausziehen eher weniger schön und äußern dies lautstark. Man ist im Enddefekt froh wenn man sie so wenig wie möglich am Tag umkleiden muss. Danach entscheidet man sich dann auch für Sachen, die möglichst schnell und einfach anzuziehen sind.
Ein Baby nimmt einen, vor allem am Anfang, zu 100% ein.
All die Zeit die man vorher für sich und seinen Partner hatte ist dann erst einmal für das Baby da.
Die Euphorie in der Schwangerschaft, egal wie intensiv sie bei jedem Einzelnen vertreten ist, ist etwas Schönes. Die Wirklichkeit kann man sich nicht vorstellen, denn da spielen so viele Gefühle und Emotionen mit hinein die man sich vorher definitiv nicht vorstellen kann. Es beginnt mit der Geburt ein neuer Lebensabschnitt, der einen komplett neuen Alltag mit sich bringt und der einen unheimlich glücklich macht – auch wenn nicht immer jede Minute leicht ist.
Man verändert sich, man wird reifer und es gibt nichts Schöneres als diese pure Liebe zu seinem Kind.
Super geschrieben, Nad. Das unterschreib ich dir ?